Die Kunstruktion einer Tonleiter

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Es gibt drei Wege, eine Tonleiter zu konstruieren. Alle gehen von der Stammtonreihe aus, die man vom Grundton der zu konstruierenden Tonleiter aus aufschreibt. Jeder Stammton taucht nur einmal auf. Wenn es also schon ein a gibt, so kann der Ton, der einen Halbton darüber liegt, kein ais sein, sondern nur ein b. (Das hat den Vorteil, dass der Musiker beim Notenlesen von der Lage der Note auf den Ton schließen kann, ohne jedesmal zu überprüfen, ob dieses Mal ein Kreuz vor dem a ist, oder nicht.)

  1. Überprüfen und korrigieren nur auf dem Notenpapier.
  2. Überprüfen und korrigieren mit der Klaviatur.
  3. Auf der Klaviatur spielen und dann auf Grundlage der Stammtonreihe notieren.

Weg 1: Man zeichnet die natürlichen Halbtonschritte zwischen e und f und zwischen h und c ein. Dann überprüft man Schritt für Schritt, wie groß der Abstand eigentlich sein soll (Dur: Halbtonschritte nach dem 3. und 7. Ton, natürliches moll: Halbtonschritte nach dem 2. und 5. Ton). Dann setzt man gegebenenfalls einfach nur das entsprechende Versetzungszeichen, und zwar vor der zweiten Note des jeweils untersuchten Tonpaares, damit jeder Ton nur einmal überprüft werden muss und man nicht die für gut befundenen Töne wieder verfälscht. Der darauffolgende Tonabstand verändert sich dadurch natürlich automatisch! Die vorhandenen Abstände werden also bei Bedarf rein "mechanisch" größer oder kleiner gemacht. Bei diesem bei Weg geht es immer darum: Welchen Abstand (in Halbtonschritten) habe ich, welchen Abstand sollte ich haben und was muss ich dazu tun? Für die Korrektur gilt jeweils:

Ist der überprüfte Abstand zu groß, verkleinere ich ihn mit einem b vor der zweiten Note, die dann tiefer wird.

Ist der überprüfte Abstand zu klein, vergrößere ich ihn mit einem # vor der zweiten Note, die dann höher wird.

Weg 2: Der Unterschied zu Weg 1 ist, dass hier die tatsächlichen Tonabstände der Noten an der Klaviertastatur abgezählt werden. Man geht jeweils sozusagen auf der Tastatur eine oder zwei Tasten weiter, um dadurch die Schritte zu überprüfen. Diese Methode hat den einzigen aber wichtigen Vorteil, dass man die Tonschritte auf der Tastatur direkt sehen und begreifen kann. Dadurch bekommt man einen ersten, eher praktischen Eindruck von dem Tastenvorrat, der einem beim Musizieren zur Verfügung steht. Man sieht oder fühlt, dass man auf die schwarze Taste, das fis, ausweichen muss. Auch hier: Wie groß IST der Abstand? Wie groß SOLL er sein? Was MACHE ich?
Der Weg 1 ist theoretischer, mathematischer, Weg 2 ist mehr zum Anfassen.

Weg 3: Hier wird die Tonleiter aus der Praxis abgeleitet. Man spielt die Tonleiter Ton für Ton (mit den vorgeschriebenen Tonabständen) und schreibt die Töne einfach auf. Da die Töne der Stammtonreihe vom Grundton aus schon notiert sind, muss man lediglich überprüfen, ob die Töne, die man nach und nach drückt auch richtig notiert sind. Wenn nicht, dann muss die (meist schwarze) Taste anhand des jeweiligen Stammtones benannt werden und der Stammton wird mithilfe des Versetzungszeichens verändert. Beim Spielen muss man natürlich darauf achten, dass die Abfolge der Halb- und Ganztonschritte stimmt.